Aus der Tiefe der Dunkelheit wird er geboren-
am dunkelsten Tag des Jahres.
Gebährt unsere Muttergöttin unseren Sonnengott,
der uns bald schon wärmen wird,
der uns bald schon erblühen lässt,
der uns bald schon Leben schenkt.
Habt ihr euch schon mal gefragt, wieso ausgerechnet am 24.12 Heiligabend im Christentum gefeiert wird, obwohl man das Geburtsdatum Jesus Christus (der Licht und Hoffnung bringt) nicht genau kennt?
Seinen Ursprung hat dieses Datum vermutlich im heidnischen Fest Yule.
Yule feiert die Wiedergeburt des Lichts, am Tag der Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres.
In dieser Nacht wird die Sonne/ das Licht wiedergeboren und die Tage werden wieder länger. Sie ist die Mutternacht, nach der alles wieder zum Leben erwacht.
Die 13 Nächte vor Yule sind die Sperrnächte, in dieser Zeit wurden früher alle Gerätschaften für die Landwirtschaft weggesperrt. Es war eine Zeit des Aufräumens, des Organisierens, Fertigstellens und des Reflektierens des vergangenen Jahres- jeder Tag steht für einen Monat des vergangenen Jahres um dann nach Yule für die Rauhnächte in den Rückzug, Divination und in die Stille gehen zu können, wobei hier jede Nacht für einen Monat des kommenden Jahres steht.
Yule symbolisiert die Wende dieser speziellen Nächte. Es herrscht die perfekte Balance von Licht und Dunkelheit, Vergangenheit und Zukunft, Gutem und Bösem. Die Schleier zur Anderswelt öffnen sich.
Ein Moment der Ruhe, der Innenschau, des Rückblickes auf die vergangenen Monate und des Neubeginns. Die Samen für das kommende Jahr werden gesäht. Es ist die Zeit des in sich hinein Spürens und des Hinhörens.
Btw: Hier hat auch Frau Holle, auch „die Percht“ genannt, ihren Ursprung- in dieser Nacht treibt sie ihr Unwesen und bestraft unordentliche und unehrliche Menschen.
Rituale:
- mit Fackeln durch den Ort wandern und die Dunkelheit und schlechte Energien vertreiben
- zum Sonnenuntergang ein Wintersonnenwendfeuer anzünden oder Kerzen anzünden und sich mit der Wärme und dem Licht verbinden und es willkommen heißen
- einen Holzscheit besonders dekorieren und an Yule und den 12 Nächten danach verbrennen (Yule-Block), alternativ kann man einen Holzscheit mit Kerzen verzieren
- Tannenbaum/ Mistelzweige dekorieren und aufhängen – die immergrünen Pflanzen symbolisieren, dass es auch in dunklen Zeiten noch Leben gibt
- Yule- Kranz binden : gerne auch schon während oder vor den Sperrnächte (bzw. Adventszeit): ein selbst gebundener Kranz aus immergrünen Zweigen, der den ewigen Kreislauf und die Beständigkeit der Natur symbolisiert, mit 4 Kerzen versehen- diese stehen für: die 4 Elemente und die 4 Himmelsrichtungen (kommt euch bekannt vor, oder!?)
- Räuchern und das Haus energetisch reinigen (Weihrauch, Palo Santo, Salbei, Sandelholz)
- Altar schmücken mit Dingen aus der Natur: immergrüne Zweige, Tannenzapfen, Nelken usw.
- Rituale, um Altes loszulassen (und z.B. dem Feuer zu übergeben) und optimistisch in die neue Zeit zu gehen
- Divination (Pendeln, orakeln, Tarotkarten legen)
- Kerzen ans Fenster stellen, um das Licht zu verbreiten
- Reflektion: Was macht mich glücklich? Was bringt Licht in mein Leben? Wofür bin ich dankbar? Und was dagegen möchte ich loslassen, weil es mir nicht länger dient? Für welches Thema brenne ich? Welche Samen möchte ich heute sähen?
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