Achtsamkeit

Ich möchte Dir bevor ich auf dieses Thema eingehe, eine kleine Geschichte erzählen. Nimm dir die Zeit, einen Moment nicht weiter zu scrollen:

Eines Abends saß ein alter, weiser Native American mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten. Nachdem die beiden eine Weile geschwiegen hatten und in die Flammen geschaut haben, sagte der Alte:

„Weißt du, in deinem Leben wird dir vieles widerfahren sowie auch mir vieles widerfahren ist. Manchmal fühlt es sich an, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen gegeneinander kämpfen würden.

Der eine Wolf ist der Wolf der Dunkelheit, der Ängste, des Misstrauens und der Verzweiflung. Er bringt dir böse Träume, viel Leid und Schmerz. Der andere Wolf ist der Wolf der Lebensfreude, der Hoffnung und der Liebe. Er bringt dir die guten Träume, schenkt dir Mut und Hoffnung, er zeigt dir den Weg und gibt dir weisen Rat. Diese beiden werden die Zähne fletschen, sich umkreisen, sich an die Kehle gehen bis einer kraftlos zu Boden sinkt.“ Dann schwieg der Alte wieder.

Nach einiger Zeit, fragte er seinen Enkelsohn: "Welcher der beiden Wölfte wird den Kampf in Deinem Herzen wohl gewinnen?" Der Junge dachte nach, kam aber auf keine Antwort und fragte voller Ungeduld, was denn die richtige Antwort sei. 

Der Alte lächelte und sagte: “Der Wolf, der am meisten gefüttert wird. Darum lebe achtsam und lerne beide Wölfe gut kennen. Und dann wähle jeden Tag von Neuem, welchen Wolf du füttern möchtest.“

 

 

Achtsamkeit meint, in diesem Moment zu leben. Nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, nur in diesem Moment. Achtsamkeit kann dir helfen, mit Ängsten und Stress umzugehen und den Alltag bewusster zu leben. 

Nur das Jetzt, Hier und Heute, ist real. Alles andere sind Erinnerungen, Visionen oder Bilder in unserem Kopf. Ich stelle mir diese Bilder immer in einem Bilderrahmen vor, wenn meine Gedanken mir mal wieder vorgaukeln, dass es sich dabei um die Realität handelt. In einem wunderschönen Bilderrahmen, gold mit vielen Schnörkeln. Irgendwie beruhigend, oder? Diese ganzen Horrorszenarien, die sich manchmal in unseren Köpfen zusammenbrauen, die Grübeleien, sind eigentlich nur unschöne Bilder, wie die, die an unseren Wänden hängen. Nicht die Realität. 85% der Dinge, über die wir uns Tag für Tag Gedanken machen, werden niemals geschehen. 

Die Relevanz der Vergangenheit und Zukunft schwindet. Lebst Du ganz bewusst in diesem Moment und kostest ihn mit all Deinen Sinnen aus, lebst du achtsam. 

Dazu gibt es eine tolle Übung, grad wenn du sehr verkopft bist. Sie nennt sich: 5- 4- 3- 2-1

Beschreibe 5 Dinge die du siehst - im kleinsten Detail, in deinem Kopf.

Beschreibe 4 Dinge, die du spürst.

Beschreibe 3 Dinge, die du hörst.

Beschreibe 2 Dinge, die du riechst.

Beschreibe 1 Ding, dass du schmeckst. 

Versuche alles genau zu beschreiben, laut oder in deinem Kopf aufzuzählen. Übe das, so oft es geht, so dass du es in Notfallsituationen (Angst, Panik) abrufen kannst und dich somit wieder in die Achtsamkeit zurückbringen kannst.

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