
Spiritualität ist kein Wettbewerb. Kein Schönheitsideal. Keine Frage von Zertifikaten oder Geburtsjahrgängen. Sie ist kein exklusiver Zirkel für die, die „es richtig machen“, sondern ein Ruf – leise, aber kraftvoll – zurück in die Verbindung.
Verbindung mit der Erde. Mit dem eigenen Wesen. Mit dem alten Wissen, das in unseren Zellen ruht.
Spiritualität heißt nicht, perfekt auszusehen oder jeden Feiertag im exakt richtigen Moment zu begehen. Es geht nicht darum, ob du Imbolc zum 2. Vollmond nach Yule oder am 1. Februar feierst. Es geht darum, dich zu erinnern. Dich einzulassen auf den Rhythmus, den du vielleicht längst vergessen hast, der aber in dir noch schwingt.
Es spielt keine Rolle, ob du 25 oder 65 bist, ob du mit Räucherbündeln groß geworden bist oder erst vor Kurzem den Ruf der Tiefe in dir gespürt hast. Es ist völlig egal, ob du lange Gewänder trägst oder Jogginghose, ob du deine Rituale alleine im Wald oder im Kreis mit anderen begehst.
Denn worum es wirklich geht, ist Eins-Sein.
Mit dir selbst. Mit dem Leben. Mit der Natur, mit dem großen Ganzen.
Die Intoleranz, die manchmal durch spirituelle Kreise schleicht – wer ist „echt“, wer „genug“, wer „würdig“ – ist nichts als ein Spiegel der alten Wunden, die nach Hierarchie und Trennung rufen. Doch wahrhafte Spiritualität heilt genau das.
Sie sagt: Du bist willkommen.
Mit deiner Geschichte. Mit deiner Art zu feiern, zu beten, zu fühlen.
Denn das Heilige kennt keine Uniform.
Und Verbindung braucht keine Legitimation.
Lasst uns den Weg frei machen – für ein neues Miteinander, das uralt ist.
Für eine Spiritualität, die nicht trennt, sondern vereint.
Nicht bewertet, sondern erinnert.
Nicht verlangt, sondern einlädt.
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